15000 Karten, die den Kindern aus Theresienstadt gewidmet werden, sind fertig. Vielen Dank!
Es kommen aber noch viele zusätzliche Karten zurück, diese widme ich den Kindern von Bialystok.
DIE KINDER VON BIALYSTOK
Die Stadt Bialystok liegt ungefähr 180 km nördlich von Warschau.
Bis zum Beginn des 2. Weltkriegs war sie die Stadt mit dem höchsten Anteil an jüdischen Menschen in Osteuropa.
Im Juni 1941 wurde Bialystok von den Deutschen besetzt. Unmittelbar danach wurden zahlreiche Juden und Jüdinnen ermordet. Die verbleibende jüdische Bevölkerung musste im August 1941 in das neu errichtete Ghetto ziehen, wo sie zur Zwangsarbeit verpflichtet wurde.
Im Februar 1943 erfolgten die ersten Deportationen, im Sommer des gleichen Jahres wurden innerhalb kurzer Zeit alle noch im Ghetto verbliebenen Jüdinnen und Juden nach Treblinka und Majdanek deportiert, viele von dort weiter nach Auschwitz. Eine Gruppe von ungefähr 1200 jüdischen Kindern, darunter viele Waisenkinder, wurde im August 1943 nach Theresienstadt deportiert.
Die „Kinder von Bialystok“ waren im Ghetto Theresienstadt in einem eigenen Bereich untergebracht. Kontakte zwischen den Menschen im Ghetto und dieser speziellen Gruppe waren verboten.
Einige der bereits geschwächten und kranken Kinder starben bald nach ihrer Ankunft in Theresienstadt, alle anderen wurden wenige Wochen später gemeinsam mit den sie betreuenden Erwachsenen nach Auschwitz deportiert und am 5. Oktober 1943 vergast.
Diese Gruppe von Kindern wurde in Theresienstadt weder namentlich erfasst noch gezählt. Ihnen möchte ich all jene Karten widmen, die ich zusätzlich zu den nun fertigen 15000 Karten noch erhalten werde.
OKTOFOKUS
6.5.2017
Brundibár-Brücke über Zeit und Raum
Wie wichtig es ist immer wieder klar zu machen, wohin Ausgrenzung und staatlich sanktionierter Hass führen, zeigen viele aktuelle gesellschaftspolitische Entwicklungen. Der Oktofokus "Niemals vergessen" nimmt den 8. Mai, an dem seit einigen Jahren mit dem "Fest der Freude!" an die Befreiung 1945 gedacht wird, zum Anlass, um zwei besondere Projekte filmisch vorzustellen: In Aspangbahnhof 1941. Geschichte einer Frauenfreundschaft. verweben Angelika Brechelmacher und Martina Aichhorn die lebensgeschichtlichen Interviews von zwei Frauen, die beide aus Wien deportiert wurden, zu einer gemeinsamen Erzählung vom Überleben. Hella Fixel und Grete Stern, geb. Feldsberg erzählen von ihrem Alltag im Getto Litzmannstadt und von der Zwangsarbeit in Auschwitz, aber auch von lebensrettenden Zufällen, ihrer Rettung durch die russische Armee und der Rückkehr nach Wien, wo die beiden jungen Frauen 1945 einen Neuanfang wagen. Brundibár - Brücke über Zeit und Raum beschäftigt sich mit dem Versuch die Vergangenheit ohne Leichenbergpädagogik zu vermitteln und erzählt von einem Projekt zur Stärkung der Empathiefähigkeit junger Menschen. Das außergewöhnliche Beispiel für moderne, künstlerisch und pädagogisch wertvolle Erinnerungskultur wurde von Anna Wexberg-Kubesch und Arno Aschauer entwickelt und wird hier erstmals im Fernsehen präsentiert.